Als Fußballer wusste Tim genau, dass er seine Ausdauer am besten durch Laufen trainieren würde. Um gut vorbereitet in die nächste Saison zu starten, lief er seit einigen Wochen oft und lang. Dabei bemerkte er immer deutlicher, dass nach ungefähr einer Stunde lockeren Laufens stechende Schmerzen an der Außenseite des Knies auftraten. Heute musste er an dieser Stelle sogar abbrechen, denn die Schmerzen ließen keinen weiteren Schritt zu. Diese Symptomatik beschreibt ein typisches Runner's Knee!
Schmerzen an der Außenkante des Knies
Der Tractus iliotibialis verläuft an der Außenseite des Oberschenkels vom Becken bis zum Schienbein. In ihrem Verlauf überwindet diese Sehnen-Platte den äußeren Oberschenkelknochen. Hier kommt es beim Runner's Knee zu schmerzenden Reizzuständen.
Außenseite des Knies ist druckschmerzhaft
In den Tractus iliotibialis strahlen zwei wichtige Muskeln der Laufbewegung ein. Aus diesem Grund wird er bei jedem Schritt über den seitlichen Oberschenkelknorren geführt. Diese Bewegung reizt
das umliegende Gewebe. Es wird druckschmerzhaft.
Stechender Schmerz
Während der Laufbewegung muss der Tractus iliotibialis eine Vorwölbung am unteren Teil des Oberschenkelknochens überwinden. Durch die anhaltende Reizung schmerzt dieser Punkt in der Nähe des Knies.
Schmerzen ab bestimmter zurückgelegter Distanz
Der Schmerz tritt typischerweise erst ab einer gewissen Distanz auf. Vorher toleriert der Körper das ständige Schaben der Sehnen-Platte am Oberschenkelknochen. Danach beginnt der Schmerz, der nur
durch Belastungsabbruch gemindert werden kann.
O-Beinstellung
Der Tractus iliotibialis verläuft an der Außenseite des Oberschenkels vom Becken bis zum Schienbein. Bei einer O-förmigen Beinstellung steht das gesamte Gewebe an der Außenseite der Beine unter erhöhter Spannung. Das ist der Grund für die höhere Reizanfälligkeit.
Verkürzung des Schnekelbindenspanners
Neben dem großen Gesäßmuskel strahlt auch der Schenkelbindenspanner direkt in den Tractus iliotibialis ein. Ist dieser Muskel verkürzt, steht auch die Sehnenplatte unter erhöhtem Zug.
Überpronation des Fußes
Übermäßiges Einknicken des Fußes während der Laufbewegung führt durch das Zusammenspiel von Fuß-und Beinmuskulatur zu einem erhöhten Zug auf den Ansatz des Tractus iliotibialis am Schienbein.
Schmerzende Reizzustände sind die Folge.
Läufe auf unebenem Grund
Ungewohnter Untergrund erfordert immer eine hohe reaktive Anpassungsfähigkeit der gesamten stabilisierenden Muskulatur. Bei Untrainierten kommt es dabei häufig zu Überdehnunungen oder zu
Reizzuständen.
Schwache Beckenstabilisation
Beim Laufen kippt die Spielbeinseite um 0°-3° aus der Waagerechten nach unten ab. Geht der Winkel darüber hinaus, ist dies auf eine Schwäche der Beckenmuskulatur zurückzuführen und löst beispielsweise ein ITBS aus.
Die Diagnose des Tractus iliotibialis-Syndroms ergibt sich aus dem Gespräch mit dem Patienten und dem körperlichen Untersuchungsgbefund. Entscheidend ist der Schmerz an der Kniegelenksaußenseite. Technische Untersuchungen wie die Röntgenaufnahme oder eine Kernspintomographie helfen lediglich, die funktionellen Beschwerden von ernsthaften krankhaften Veränderungen abzugrenzen. Eine Ultraschalluntersuchung kann eine Schleimbeutelreizung im Verlauf des Tractus iliotibialis zeigen. Üblicherweise sind diese Untersuchungen bei klassischen, laufsportabhängigen Beschwerden nicht erforderlich. Wegweisend ist hingegen die 2D-Videoanalyse, um eine sitzende Laufhaltung und eine X-Beinstellung zu erkennen. Beide führen zu einer Mehrbelastung des Kniegelenks und sind wegweisend für die optimale Therapie.
Verbesserung der Lauftechnik
Optimieren Sie Ihre Lauftechnik hin zu einem natürlichen, effizienten und verletzungsfreien Stil.
Lauftechnik-Fehler
Lassen Sie sich von einem Bewegungsanalysten beraten ob Ihre Lauftechnik eventuell für die Beschwerden verantwortlich ist und was Sie dagegen tun können. Er gibt Ihnen auch
Anweisungen zu einer korrekten Einlagenversorgung, Training der Fußmuskulatur und Laufstiloptimierung.
Physiotherapie
Lassen Sie die Verkürzung des Schenkelbindenspanners von einem Physiotherapeuten dehnen.
TRAINING BEIM „TRACTUS-SYNDROM”
Barfußtraining
Absolvieren Sie regelmäßig kurze Barfußläufe auf weichen Untergründen um Ihre Fußmuskulatur gezielt zu stärken. Dies wird Ihr erschlafftes Quergewölbe wieder aufrichten. Nutzen Sie hierfür am besten die FootPerformance-Pläne von Dr. Marquardt.
TRAINING BEIM „TRACTUS-SYNDROM”
Übungen auf dem Stabilitäts-Trainer
Trainieren Sie Ihre Koordination und Fußmuskulatur auf dem Stabipad. Dies wird Ihnen helfen die lästigen Achillessehnen-Beschwerden los zu werden.
Verspannungen lösen
Dehnen hilft Verspannungen zu lösen. Doch achten Sie auf den Zeitpunkt. Niemals vor und nicht nach intensivem Training.
In den Trainingsplänen vom Laufexperten Dr. Matthias Marquardt steckt jahrelange Erfahrung und medizinisches Wissen für ein effektives und verletzungsfreies Lauftraining.