Heldengeschichten
Euer Lauf. Eure Geschichte.
Dr. Matthias Marquardt - Heldengeschichten

Janine Niebuhr

MARQUARDT RUNNING-Heldengeschichten

Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr nicht richtig wisst, ob ihr euch freuen sollt, weil ihr eine neue PB aufgestellt habt oder enttäuscht seid, weil es doch weit entfernt von der Zeit war, die ihr eigentlich angepeilt hattet?

 

Heute war der Tag, auf den ich mich 16 Wochen lang intensiv vorbereitet hatte. Geplant war eine Zeit von 50 min auf 10 km, geworden sind es leider „nur“ 53:21 min. Ich habe entschlossen, mich trotzdem darüber zu freuen! Getreu meinem Motto „Wer nur kleine Fortschritte macht, kann sich halt öfter über neue Bestzeiten freuen!“ ;-)

 

Aber woran lag es nun, dass ich mein Ziel nicht erreichen konnte? Am Trainingsplan? Am Training? Habe ich etwa nicht alles gegeben? Hatte ich einfach einen schlechten Tag? Oder lag es vielleicht sogar am Wetter?

 

Gut, das Wetter war schon sehr warm, aber sicher nicht kriegsentscheidend. Am Plan lag es meiner Meinung nach auch nicht, denn der war super aufgebaut und die Vorgaben konnte ich gut umsetzen.

 

Das Training lief eigentlich auch ganz gut, bis mich leider in Woche 11 eine Biene beim Barfußlaufen in den Fuß gestochen hatte und ich eine Woche lang nicht laufen konnte. Die kleine Zwangspause hatte aber auch etwas Gutes, denn mein Schienbein konnte sich in der Zeit erholen und ich konnte die letzten vier Wochen schmerzfrei trainieren ... leider lief es trotzdem nicht mehr so rund wie vorher.

Hatte ich einen schlechten Tag? Definitiv! Da mir leider keine andere Möglichkeit blieb, musste ich am Freitag meinen Umzug bewerkstelligen. Statt Ruhetag hieß es nun 14 Stunden lang ackern und anschließend auf dem Boden übernachten, definitiv nicht die optimale Wettkampfvorbereitung und nicht weiterzuempfehlen! Statt erholt stand ich heute ziemlich platt, verspannt und mit alles andere als lockeren Beinen an der Startlinie.

 

Über die ersten 5 km konnte ich meine Zielpace noch überraschend gut umsetzen, aber dann ging einfach nichts mehr. Nach jedem noch so winzigen Anstieg machten meine Beine immer mehr dicht und das neue Ziel hieß plötzlich „Durchhalten“ statt „Pace halten“. Gegeben habe ich somit definitiv alles, was heute möglich war und bin mir sicher, dass ohne den Umzug noch deutlich mehr drin gewesen wäre!

 

Jetzt erhole ich mich erstmal ein wenig und dann geht es mit neuer Kraft weiter, denn ich habe mit der 50 min-Grenze noch eine Rechnung offen. :-)

 

Danke nochmal an Matthias und Franzi für eure Unterstützung. Ich habe einige neue Impulse mitgenommen, die ich auch in Zukunft fest in mein Training integrieren werde.